Gegen Unterdrückung im Namen der Ehre...

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Konzept

Gesellschaftskontext

Wir gehen davon aus, dass in der Migrationssituation vielfach Angst vor dem eigenen Kulturverlust besteht. Daher treten traditionelle Denk- und Verhaltensmuster verstärkt auf, die in den Herkunftsländer teilweise im Wandel sind. Patriarchale Strukturen und Vorstellungen von Ehre, die durch Erziehung und Gemeinde weitergegeben werden, haben in diesem Zusammenhang eine hohe Bedeutung.
Sie erschweren sowohl männlichen als auch weiblichen Jugendlichen eine freie Entwicklung ihrer Persönlichkeit. In stark patriarchalischen Strukturen kann es häufiger passieren, dass Mädchen und Frauen durch Kontrolle, Unterordnung oder auch Zwangsheirat in benachteiligte Positionen gedrängt werden. Auch Jungen stehen unter enormen Druck. Sie sind traditionell verpflichtet. Im Extremfall soll die Familienehre durch eine Gewalttat erhalten werden.
Jungen haben häufig eine privilegierte Stellung in der Gemeinde - werden dadurch aber auch häufig in die Pflicht genommen und müssen oft unfreiwillig Kontrolle oder Härte ausüben. Gleichzeitig leiden sie in der Öffentlichkeit unter dem Bild des Machos und des gewalttätigen Migranten.
Während Jungenarbeit häufig erst einsetzt, wenn Jungs gewalttätig oder auffällig sind, arbeitet Heroes mit motivierten Jungs, die sich für Gleichberechtigung einsetzen wollen.

Methodik

Als ersten Schritt bietet HEROES Gruppentreffen für junge Männer aus Ehrenkulturen an, die über Themen wie Gleichberechtigung, Ehre und Menschenrechte diskutieren und in ihrem Alltag und in der Gesellschaft etwas verändern wollen. Die Gruppenleiter haben einen Migrationshintergrund aus Ehrenkulturen, sie verfügen dadurch über einen ähnlichen Erfahrungshorizont und sind für die Jungs Vorbilder und Leiter zugleich.

Der Trainingsprozess dauert mindestens ein Jahr. Schließlich bekommen die Jungs das HEROES-Zertifikat verliehen. Auf der feierlichen Anerkennungsveranstaltung mit Familie und Gästen werden die HEROES von prominenten Persönlichkeiten geehrt.
Als zertifizierte HEROES können sie nun andere Jugendliche motivieren, sich mit tradierten Geschlechterrollen auf der Basis von Menschenrechten kritisch auseinanderzusetzen. Auch nach ihrem Grundlagentraining finden für die HEROES kontinuierlich Trainings statt. Die Arbeit der ausgebildeten HEROES findet in Form von Workshops an Schulen und Jugendeinrichtungen statt.

Hier braucht's ne anständige alt