Sozialministerin Emilia Müller besucht "HEROES"-Projekt in Schweinfurt
Sehr gespannt und auch ein bisschen aufgeregt erwarteten die jungen Männer des Projektes HEROES am 6. Oktober 2016 den Staatsbesuch. Bayerns Sozialministerin Emilia Müller besuchte im Rahmen des unterfränkischen Sozialtages die HEROES der Gesellschaft zur Förderung der beruflichen und sozialen Integration (gfi) gGmbH im Schweinfurter Maintal.
Die Jugendlichen setzen sich mit dem Verständnis der Ehre und der Menschenrechte auseinander. Sie beziehen Stellung gegen die Unterdrückung im Namen der Ehre und ergreifen für das Recht der Frauen auf Gleichberechtigung Partei.
Frau Staatsministerin Müller erzählte, dass sie im Zuge ihrer politischen Laufbahn viele arabische und afrikanische Länder besucht hat. „Kommen die jungen Männer freiwillig zu den Gruppenstunden der HEROES?“ fragte die Ministerin gleich, da sie die Verhältnisse in muslimisch geprägten Kulturen gut kennt. „Es ist erstaunlich, wie gut unser Angebot angenommen wird“, freute sich Stephan Zeller, gfi-Leiter. „Die Gruppenstunden werden durch Freizeitangebote und pädagogisch-methodische Ansätze gewürzt“ so Zeller. Die Projektleiterin, Claudia Federspiel, betonte, dass hierdurch Vertrauen geschaffen wird, welches wichtig ist, um derart heikle Themen offen besprechen zu können. Die Tatsache, dass die Gruppenleiter selbst über einen Migrationshintergrund verfügen und auch die Muttersprache der „Jungs“ beherrschen, baut Hemmungen ab und schafft Zusammenhalt in der Gruppe, erläuterte Claudia Federspiel.
„Wir haben lange und hart für die Gleichberechtigung gekämpft, auch in Deutschland war das nicht immer so und wir wollen nicht zurück“ erklärte die Ministerin den HEROES.
Alihan aus Weißrussland, einer der angehenden HEROES gab an, dass er „nebenbei“ durch die Teilnahme auch sein Deutsch verbessern kann. „Auch die gemeinsamen Ausflüge machen mir sehr viel Spaß“, verrät der 18-jährige. „Mich hat die Idee fasziniert, Themen in einer Gruppe besprechen zu können, über die man sonst nicht so redet“ sagte Tomerlan aus Tschetschenien, ein 16-jähriger werdender HERO.
Dass Männer aus sog. Ehrenkulturen als Multiplikatoren für die Gleichberechtigung der Frauen in den Gesellschaften einstehen, ist ein wichtiges Element für den Dialog zwischen den Kulturen. Die Ministerin betonte, dass es „bei den HEROES wichtig ist, auf die Persönlichkeit des einzelnen einzugehen, da es ein Umsteuern bedeutet“.
Im Rahmen des Sozialempfanges für den Regierungsbezirk Unterfranken in den Mainfrankensälen in Veitshöchheim, an dem das ganze gfi-Team auf Einladung des Ministeriums teilnahm, wies die Ministerin nochmals wieder auf die Bedeutung dieses Projektes hin. Die gfi konnte sich mit der Überreichung eines Heroes Sweater für so viel Lob erkenntlich zeigen.
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