HEROES lernen von und mit Pferden, wie sie ihre Körpersprache effektiv in Workshops einsetzen können.
Ein ungewöhnliches Coaching erwartete die angehenden HEROES der Gruppe III aus Schweinfurt. Was ist „pferdegestütztes Coaching“? Was versteht man unter "nonverbale Kommunikation"? Wie setzte ich meine Körpersprache gewinnbringend in die Workshoparbeit ein? Was bedeutet Körpersprache im Team? Diese und viele andere Fragen konnten sich die Jungs der „dritten HEROES-Gruppe“ während eines "pferdegestützten Coachings" beantworten.
Gemeinsam fuhren die angehenden HEROES von Schweinfurt, am Sonntag, den 12. November 2017 zum Pferdegestützten Coaching in der Reitanlage am Schenkenturm bei Würzburg. Dort wurden sie von Marion Neubert-Walter, „pferdegestützter Coach“ und Chefin der Reitanlage mit warmen Kaffee und kleinen Snacks begrüßt. Marion sorgte bald für eine lockere Atmosphäre, indem sie den Jungs das „Du“ anbot und ihnen nach einer kurzen Vorstellungsrunde die Reitanlage und die dazugehörigen Pferde zeigte.
Zu Beginn des Coachings wurden gemeinsame und persönliche Ziele für das Coaching definiert.
Danach gingen die Jungs mit Marion in die große Reithalle, wo sie bereits von den „Co-Trainern“: Elli, Molly, Jimmy und Nepomuk erwartet wurden. Verschiedene Aufgaben durften nun die Jungs einzeln und im Team bewältigen, unter anderem:
- Das Pferd/die Pferde mit oder ohne Hilfsmittel durch Pylonen im Slalom führen,
- das Pferd mit Hilfe eines Stricks im Kreis zu führen,
- ein Pferd zum freiwilligen Folgen animieren,
- ein Pferd durch Veränderung der eigenen Körpersprache in eine schnellere oder langsamere Gangart versetzten,
- durch Beobachten der Herde Rückschlüsse auf deren Gruppendynamik ziehen und so einen Einstieg in die Reflexion der gruppendynamischen Prozesse innerhalb eines Teams schaffen
Alle Aktionen wurden gefilmt.
(von links nach rechts: Mouhannad mit Pony Molly, Lourans mit Haflinger Elli, Khaled, Schimmelpony Jimmy, Khaled Wali, Pony Nepomuk mit Eyad)
Teamarbeit: alle Pferde der Reihe nach durch Pylonen im Slalom führen - Schwierigkeit: die Teammitglieder sind ständig mit einer Longe (lange Leine) verbunden und dürfen diese während der gesamten Aufgabe nicht loslassen.
Nach einem gemeinsamen Mittagessen konnten die Jungs die einzelnen Filmsequenzen mit Hilfe von Marion auswerten. Sie erhielten wichtige Tipps, wie sie ihre Körpersprache effektiver in Workshops einsetzen können. Erstaunt hat sie vor allem, als sie erfuhren, dass eine zwischenmenschliche Interaktion i.d.R. auf 80 % nonverbaler und nur 20 % verbaler Kommunikation basiert.
Die abschließende Feedbackrunde fiel sehr positiv aus. Die Jungs waren überrascht, was sie an diesem Tag alles von und mit den Pferden, über sich selbst und ihre Außenwirkung, gelernt haben. Trotz des regnerischen Wetters, das im Laufe des Tages tatsächlich in den ersten Schnee des Jahres überging, haben die Jungs ihren Aufenthalt auf der Reitanlage genossen und freuen sich schon auf den zweiten Teil des Seminars am 09.12.2017.
Was genau ist „pferdegestütztes Coaching“?
Im pferdegestützten Coaching geht es darum, bei Beobachtung von Pferden oder in Bodenübungen mit Pferden in Interaktion zu treten und die Erlebnisse aus dieser Interaktion dann mithilfe einer geleiteten Selbstreflexion und eines Coachings zu analysieren und die Erkenntnisse und Ableitungen in den Alltag zu transportieren.
Pferdegestützte Coachings zählen zur Erlebnispädagogik – im Gegensatz zu pferdegestützten Seminaren oder Teamevents mit Pferden stehen nicht die Erlebnisse mit dem Pferd im Mittelpunkt, sondern die individuellen Prozesse des Coachees, welcher mit dem Pferd pädagogisch gestaltete, persönliche Schlüsselerlebnisse verinnerlicht und die neu erlernten Strategien in den Alltag umsetzt.
Der Unterschied zum therapeutischen Reiten ist der, dass das Pferd nicht geritten wird. Auch sollten nicht primär Behinderungen, Krankheiten und (seelische) Verletzungen geheilt werden, sondern der Coachee soll bei der Entwicklung eigener individueller und nachhaltiger Lösungen begleitet werden.
Pferdegestützte Coachings lassen sich vielfältig einsetzen, insbesondere bei der Entwicklung der sozialen Kompetenzen. Themen, die „gecoached“ werden können, sind z.B.:
- Umgang mit sich selbst
- Umgang mit andere
- Führung
- Zusammenarbeit
- Erkennen und verändern von persönlicher Denk-, Gefühls- und Verhaltensmuster
- Abgleich von Selbst- und Fremdbild
- Persönlichkeitsentwicklung
- Einfühlung
- Selbst- und Fremdmotivation.
Weitere Information zum Thema „Pferdegestütztes Coaching“…
SAT 1 Beitrag über horsesense training & coaching: Seminare mit Pferden als CoTrainer für Manager
www.equibrain.de - Pferdegestützes Coaching am Schenkenturm, Marion Neubert-Walter
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